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Mikrobiom im Darm • Funktion & Auswirkung auf Gesundheit


Um die 100 Billionen Mikroorganismen leben auf und im menschlichen Körper, überwiegend im Darm. Sie werden auch als Mikrobiom des Menschen bezeichnet. Diese Symbiose zwischen Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen ist wichtig für die Gesundheit. Wie beeinflusst das Mikrobiom die Persönlichkeit, lässt es sich aufbauen und welche medizinischen Behandlungsansätze gibt es?

Mikrobiom
Das Mikrobiom im Darm enthält eine Vielzahl gesunder Bakterien.
© Getty Images/CHRISTOPH BURGSTEDT/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Der menschliche Magen-Darm-Trakt enthält zirka 200 Millionen Nervenzellen, die ständig mit dem Gehirn kommunizieren. Das sogenannte enterische Nervensystem (auch als „Bauchhirn“ bekannt) ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Medizin gerückt. Dazu kommt das Mikrobiom – zehntausende Bakterien im Darm, die Einfluss auf die Stimmung und Persönlichkeit des Menschen haben. Nicht nur das Gehirn im Kopf trägt also vermutlich zur Entscheidungsfindung bei. Auch der Bauch spielt eine entscheidende Rolle.

Im Überblick:

Präbiotika: Präbiotische Lebensmittel mit Inulin

Was ist das Mikrobiom des Menschen?

Für das Auge unsichtbar, aber dennoch seit der Geburt ein Teil des Menschen, sind eine Vielzahl an Mikroorganismen, die unter anderem die Haut sowie den Magen-Darm-Trakt besiedeln. Die Gesamtheit dieser Bakterien, Viren und Pilze wird als Mikrobiom bezeichnet. Es unterstützt den Körper bei der Verdauung und schützt vor Krankheitserregern.

Wie sich das Mikrobiom zusammensetzt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einfluss darauf haben Ernährung, Medikamenteneinnahme und die Immunkompetenz. Letztere gibt Aussage über ein intaktes Immunsystem, das schädliche Mikroorganismen bekämpft und gesunde nicht angreift. Ist das Mikrobiom nicht mehr im Gleichgewicht, können sich krankheitserregende Mikroorganismen festsetzen, vermehren und Krankheiten auslösen.

Faktoren, die das Mikrobiom durcheinanderbringen können, sind unter anderem die Einnahme von Antibiotika, Stress, Adipositas, Diabetes mellitus sowie verschiedene Darmerkrankungen. Solche Erkrankungen können Folge eines gestörten Mikrobioms, aber auch Auslöser davon sein.

Das Mikrobiom in Zahlen:

  • Im Mikrobiom des Menschen befinden sich 150-mal mehr Gene als im körpereigenen Genom.

  • Der Körper wird von 1,3-mal mehr Mikroorganismen besiedelt als er Zellen besitzt.

  • Das Darm-Mikrobiom wiegt bis zu zwei Kilogramm.

  • 2,5-mal um die Erde würden die Mikroorganismen des Körpers aneinandergereiht reichen.

  • Mehr als 10.000 verschiedene Arten von Mikroorganismen, die den Menschen besiedeln, wurden bisher identifiziert.

  • Vermutlich sind 90 Prozent aller Krankheiten auf den Darm und das Mikrobiom zurückzuführen.

Mikrobiom der Haut

Bereits bei der Geburt wird die Haut von Mikroorganismen besiedelt. Bei der Passage der mütterlichen Vaginalschleimhaut kommt das Baby mit deren Mikrobiota in Kontakt – bei einer Kaiserschnitt-Geburt finden sich auf der Haut des Kindes die Keime des Hautmikrobims der Mutter. Das Hautmikrobiom verändert sich immer weiter und ähnelt bereits mit zirka einem Jahr dem eines Erwachsenen.

Die Bakterien der Haut interagieren mit T-Zellen und dendritischen Zellen des Immunsystems und können so bei der Immunabwehr unterstützen. Die Besiedlung und Bakteriendichte der Haut ist je nach Areal unterschiedlich. So finden sich in den Achselhöhlen und zwischen den Zehen sehr viel mehr Bakterien als an trockenen Hautpartien wie den Unterarmen.

Herrscht ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung des Hautmikrobioms, können sich Hauterkrankungen entwickeln. Personen mit einer atopischen Dermatitis (Neurodermitis) beispielsweise weisen eine hohe Konzentration des Bakteriums Staphylococcus aureus auf, das Entzündungen hervorruft und die Hautbarriere schwächt.

Eine Therapie der atopischen Dermatitis zielt seit diesen Kenntnissen nicht mehr unbedingt auf die Einnahme von Antibiotika ab. Denn diese bekämpfen zwar den schädlichen Keim, zerstören jedoch auch das gesunde Hautmikrobiom. Stattdessen soll mit einer Basispflegetherapie das gesunde Mikrobiom der Haut aufgebaut werden. In einer Studie konnten damit bei 72 Prozent der Teilnehmer*innen Verbesserungen erzielt werden.

Mikrobiom des Magen-Darm-Trakts

Das Mikrobiom des Darms ist genauso einzigartig wie das der Haut. Über dessen Zusammensetzung kann unter anderem festgestellt werden, ob der Mensch an Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Morbus Crohn leidet oder ob der Mensch schlank oder übergewichtig ist.

In einer gesunden Darmflora befinden sich viele verschiedene protektive (schützende) Bakterien. Dies beginnt schon kurz nach der Geburt. Gestillte Babys weisen eine Vielzahl an Milchsäure-produzierenden Bakterien im Darm auf. Diese können das Ansiedeln krankheitserregender Keime verhindern.

Zu den Aufgaben des Mikrobioms im Darm zählen:

  • Verdauung: Ohne ein intaktes Mikrobiom ist Verdauung so gut wie nicht möglich. Es regt die Darmtätigkeit an, die Aufnahme von Nährstoffen, hemmt und aktiviert verschiedene Stoffwechselwege und hat eine Barrierefunktion. Die Bakterien im Darm benötigen unter anderem Ballaststoffe, um die Darmzellen mit Energie zu versorgen. Bestimmte Stoffwechselprodukte gelangen sogar bis in das Gehirn. Es wird vermutet, dass Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin dort freigesetzt und im Gehirn verarbeitet werden. Dadurch beeinflussen sie das Verhalten, denn Serotonin ist als Glückshormon bekannt. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist also für Darm und Wohlbefinden wichtig.

  • Immunabwehr: Das Mikrobiom verhindert das Eindringen schädlicher Erreger und deren Wachstum im Darm, ein intaktes Mikrobiom im Darm schafft eine stabile Barriere. Die schützenden Bakterien bilden Faktoren mit einem antimikrobiellen Effekt und können so schädliche Erreger bekämpfen. Zudem ist es für die Entwicklung des Immunsystems von Bedeutung.

  • Entzündungen eindämmen: Toxine und Stoffwechselprodukte schädlicher Bakterien können Entzündungen auslösen, nicht zuletzt sogar chronische Entzündungen. Diese können Erkrankungen des Darms fördern. Die „guten“ Bakterien des Mikrobioms wirken dem entgegen, indem sie die schädlichen Erreger verdrängen.

Mikrobiom der Lunge

Ging man früher davon aus, dass die Lunge steril ist – also nicht von Bakterien und anderen Mikroorganismen besiedelt wird – zeigt Forschung nun, dass es auch hier eine Bakterienflora gibt. Die Artenvielfalt in der Lunge ist nicht ganz so groß wie im Darm, es zeigt sich allerdings ein Zusammenhang mit Infekten und Atemwegserkrankungen, so ist das Mikrobiom der Lunge im Falle einer Erkrankung, wie Asthma oder einer Lungenentzündung verändert. Ob das veränderte Mikrobiom Ursache oder Folge einer Atemwegserkrankung ist, ist bislang noch ungeklärt.

Darm-Lungen-Achse: So stärkt der Darm die Lunge

Lange ist wissenschaftlich bekannt, dass Darm und Psyche eng miteinander in Verbindung stehen, doch auch die Lunge wird vom Darm und seinem Mikrobiom beeinflusst. Über Blut und Lymphe erfolgt hier ein Austausch. So können entzündungshemmende Stoffe, welche von Bakterien im Darm hergestellt werden, auch in der Lunge wirken. Sie unterstützen dort die lokale Infektabwehr und können sogar bei schon bestehenden Symptomen, die Beschwerden lindern.

Mikrobiom und Ernährung

Die Ernährungsweise ist anhand des Mikrobioms des Menschen erkennbar. Veganer*innen und Vegetarier*innen haben eine andere Zusammensetzung der Darmbakterien als Menschen, die Fleisch essen. Durch die Ernährung lässt sich das Mikrobiom und die Gesundheit gezielt beeinflussen. Bei der Zusammensetzung des erwachsenen Mikrobioms spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Ernährung
  • Lebensstil (Alkohol- oder Tabakkonsum)
  • Medikamente
  • Stress
  • Erkrankungen

Die Nahrung ist wahrscheinlich ein noch entscheidenderer Faktor als die Genetik. Eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit unverarbeiteter Kost zeigt ein anderes Mikrobiom als bei Menschen, deren Ernährung reich an Zucker, Weißmehl und Fleisch ist. Auch Auswirkungen auf Laborwerte wie Entzündungsmarker, Fett- und Zuckerstoffwechsel-Werte konnten als Folge gezeigt werden. Die Forschung kam zum Ergebnis, dass manche Bakterienarten, die im Darm vorkommen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Diabetes mellitus und Herzerkrankungen darstellen.

Mikrobiom im Darm aufbauen

Die Funktion des Mikrobioms wird wesentlich von der Ernährung und dem Lebensstil beeinflusst. Eine Umstellung der Essgewohnheiten kann schon kurzzeitig Veränderungen anzeigen.

  • Mediterrane Ernährung: Die Mittelmeerküche hat positive Effekte auf den Darm. Das Kochen mit frischen Zutaten, Olivenöl, Gemüse, Fisch, Meeresfrüchten und Kräutern hat sich als gesund erwiesen. Die Menge von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fetten beeinflusst die Zusammensetzung des Mikrobioms. Eine rein pflanzliche Ernährung kann beispielsweise dazu beitragen, dass die Darmbakterien weniger Substanzen bilden, die mit Arteriosklerose in Verbindung gebracht werden.

  • Ballaststoffe: Ballaststoffe sind unter anderem in Gemüse, Obst und Vollkornprodukten enthalten. Sie fördern das Wachstum schützender Bakterien im Darm.

  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Polyphenole unterstützen die gesunden Darmbakterien. Dazu gehören zum Beispiel Anthocyane in Beeren oder Flavonoide in Äpfeln.

Nahrungsergänzungsmittel: Gezielter Aufbau des Darmmikrobioms

Kefir und Joghurt gelten als probiotische Lebensmittel. Sie liefern Milchsäurebakterien, die wichtig für die Darmflora sind. Allerdings kommt es insbesondere für die Immunabwehr auf die passenden Bakterienstämme an, denn die Funktionen, die Darmbakterien übernehmen sind sehr spezifisch: Nicht jede Bakterienart übernimmt dieselben Aufgaben. Auch das Zusammenspiel der Stämme untereinander ist von großer Bedeutung. Hier können Nahrungsergänzungsmittel helfen, sie unterstützen gezielter als bestimmte Lebensmittel. Auch kommen die wichtigen Mikroben dann in ausreichenden Konzentrationen vor.

Enterisches Nervensystem: Das Gehirn im Bauch

Das Gehirn im Kopf hat sich beim Menschen entwickelt, um die Ernährung zu verbessern. Gleichzeitig sind Augen und Ohren entstanden, damit die Nahrungssuche besser funktioniert. Der Verdauungstrakt kümmert sich um die Verarbeitung der Nährstoffe. Ohne diese entstandene Arbeitsteilung müsste der Körper alle Energie verwenden, um das Essen zu verdauen, da die vorherige Verarbeitung weggefallen wäre. Im Prinzip besitzt der Mensch also ein Gehirn zum Verdauen und eines zum Denken.

In der Realität ist es jedoch etwas komplexer. Das enterische Nervensystem befindet sich im gesamten Magen-Darm-Trakt von Speiseröhre bis Rektum und enthält mehr Nervenzellen als das Rückenmark. Kopf- und Bauchgehirn stehen über den Nervus vagus in ständiger Verbindung. Zur Verständigung nutzen sie zudem Neurotransmitter wie Serotonin. Es

  • ist im Gehirn zuständig für das Wohlbefinden,
  • reguliert im Verdauungstrakt unter anderem die Darmtätigkeit.

Dass sich Gefühle auf den Bauch auswirken können, ist bekannt. Nervosität, Liebeskummer oder Schmetterlinge im Bauch wirken sich oft auf den Magen-Darm-Trakt aus. Doch auch andersherum besteht ein Zusammenhang: Probleme im Bauch können sich ebenso auf die Gefühlswelt auswirken.

Das Reizdarmsyndrom ist ein Beispiel für die gestörte Kommunikation zwischen Gehirn und Bauch. Wenn sich keine organischen Ursachen für Beschwerden wie Verstopfung, Krämpfe oder Durchfall finden lassen, liegt die Ursache meist in einer gestörten Beziehung zwischen dem Gehirn und den Verdauungsorganen.

Eine größere Bedeutung ist hier dem Glückshormon Serotonin zuzuschreiben. Es wird im Magen-Darm-Trakt produziert, gelangt über das Blut ins Gehirn und löst dann ein Glücksgefühl aus. Ist das Mikrobiom gestört, wirkt sich dies auch auf die Serotoninproduktion und folglich auf das Wohlbefinden aus. Eine gesunde Darmflora ist demnach nicht nur für die Darmgesundheit, sondern auch für das seelische Befinden von Bedeutung.

Einfluss von Antibiotika

Der Grund einer Antibiotika-Einnahme besteht darin, krankmachende Bakterien abzutöten. Teilweise richten sich die Medikamente aber auch gegen die „guten“, schützenden Bakterien. So eine Veränderung des Bakterienhaushalts wird als Dysbiose bezeichnet. Sie ist gekennzeichnet durch eine verminderte Vielfalt und eine Verringerung der Anzahl der Bakterien im Darm. Es hat sich ebenso gezeigt, dass sie solch eine Veränderung aufgrund der Gabe von Antibiotika oft noch nach Jahren bemerkbar macht. Auch resistente Bakterien, bei denen Antibiotika keine Wirkung mehr zeigen (Antibiotikaresistenz), können lange Zeit im Darm bestehen bleiben. Eine zusätzliche Gabe von Probiotika während einer Antibiotika-Behandlung hat sich in einer Studie als hilfreich erwiesen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die das Mikrobiom aufbauen.

Probiotische Lebensmittel: Top Ten der natürlichen Probiotika-Quellen



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Probiotika • Wirkung & Nutzen probiotischer Mittel


Probiotika sind unverzichtbar für eine intakte Verdauung und Immunabwehr. Doch können probiotisch angereicherte Lebensmittel wie Joghurt oder Medikamente mit Probiotika auch dabei helfen, Darmbeschwerden und Erkankungen wie das Reizdarmsyndrom oder Colitis ulcerosa positiv zu beeinflussen?

Probiotika
Probiotische Produkte können die Darmflora unterstützen.
©iStock.com/Astarot

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die eine positive Wirkung auf die Darmflora (Mikrobiom) und das Immunsystem haben – sofern sie in ausreichender Menge über bestimmte Lebensmittel oder gezielt als Nahrungsergänzungsmittel dem Körper zugeführt werden.

Artikelinhalte im Überblick:

Probiotische Lebensmittel: Top Ten der natürlichen Probiotika-Quellen

Wie unterstützen Probiotika die Darmflora?

Die Darmflora besteht aus etwa hundert Billionen von Mikroorganismen, insgesamt macht sie bis zu zwei Kilogramm des Körpergewichts eines Erwachsenen aus. Die Darmbakterien haben wichtige Funktionen im Körper:

  • Sie sind an der Verdauung von Nahrung beteiligt.

  • Darmbakterien verhindern, dass sich schädliche Keime im Darm vermehren.

  • Die Darmflora ist wichtigstes Organ des Immunsystems.

  • Der Darm steht sogar über Blut und Lymphe mit der Lunge in Verbindung (Darm-Lungen-Achse) und unterstützt sie bei der Abwehr von Keimen und bei bestehenden Infekten.

Jeder Mensch hat ein individuell zusammengesetztes Mikrobiom, wie die Besiedelung mit Mikroorganismen im Darm genannt wird. Im Schnitt befinden sich etwa 400 verschiedene Bakterienarten im Darm. Je größer die Artenvielfalt und je mehr Darmbakterien vorhanden sind, desto besser. Die Bakterienstämme sind stark spezialisiert: Jeder Stamm übernimmt spezifische Aufgaben und unterstützt die Gesundheit so auf seine Weise. Auch das Verhältnis der verschiedenen Arten zueinander spielt eine entscheidende Rolle.

Darmbakterien bauen Ballaststoffe wie Pektin und Zellulose ab, wozu die menschliche Verdauung nicht in der Lage ist. Bei diesen Vorgängen entstehen kleine Moleküle (kurzkettige Fettsäuren), die von den Zellen der Darmwand als Energiequelle genutzt werden können. Daneben haben die kurzkettigen Fettsäuren einen positiven Einfluss auf die Darmbewegung und stimulieren die Wiederaufnahme von Wasser und Elektrolyten aus dem Verdauungsbrei.

Störungen und Schädigungen der Darmflora können deutliche Auswirkungen auf das funktionelle Gleichgewicht im Darm haben. Bestimmte probiotische Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel unterstützen die Darmflora und leisten dadurch einen positiven Beitrag für die Gesundheit aus dem Bauch heraus: Sie sollen unter anderem das Immunsystem stärken, schädliche Keime aus dem Darm fernhalten und die Verdauung regulieren.

Probiotische Lebensmittel

Gesunde Mikroorganismen wie Milchsäure- und Bifidobakterien befinden sich nicht nur in mit Probiotika angereicherten Lebensmitteln, sondern auch von Natur aus in herkömmlichem Joghurt, Kefir und Sauerkraut sowie anderen Nahrungsmitteln. Allerdings überstehen nur wenige dieser Bakterien die Magen-Darm-Passage unbeschadet.

Anders Lebensmittel, denen Probiotika künstlich zugesetzt wurden: Denn sie enthalten gezielt ausgewählte Bakterienkulturen, die resistenter gegen die Magen- und Gallensäure sind. Dennoch siedeln auch sie sich nicht dauerhaft im Darm an, sondern verbleiben nur kurzzeitig an der Dickdarmwand.

Probiotische Lebensmittel müssen daher eine hohe Bakterienanzahl aufweisen (mindestens eine Million Mikroben pro Gramm Joghurt) und täglich verzehrt werden, um ihre positive Wirkung zu entfalten. „Das schaffen aber auch konventionelle milchsaure Produkte, wenn sie regelmäßig auf dem Speiseplan stehen“, erklärt Ökotrophologin Beate Ebbers in einem Beitrag für ein Online-Portal für Verbraucherschutz.

Auch eine ballaststoffreiche Ernährung unterstützt die Darmtätigkeit, unter anderem deswegen, weil die unverdaulichen Fasern den Bakterien als Nahrung dienen.

Probiotische Lebensmittel enthalten meist Milchsäurebakterien

Jeder probiotische Bakterienstamm besitzt spezifische Eigenschaften, die nicht ohne weiteres auf andere Arten übertragbar sind. Deshalb können die Darreichungsform probiotischer Kulturen und die Rezeptur entsprechender Produkte einen Einfluss auf deren Wirkung haben.

So sind mit Probiotika angereicherte Lebensmittel, bei denen die Kulturen in einer „natürlichen“ Umgebung vorliegen, für die gesunde Ernährung besonders vorteilhaft. Daneben werden probiotische Kulturen in Nahrungsergänzungsmitteln, zum Beispiel in Form von Kapseln, die die Magen-Darm-Passage überstehen sollen, angeboten.

Verschiedene Bakterienstämme in Probiotika

Die im humanbiologischen Bereich am häufigsten verwendeten probiotischen Mikroorganismen gehören zu den Milchsäurebakterien wie Laktobakterien (Lactobacillus) und Bifidobakterien (Bifidobacterium). Folgende Bakterienarten kommen in Joghurts oder Joghurtdrinks am häufigsten vor:

  • Lactobacillus casei DN-114 001 (Handelsname Lactobacillus casei Defensis)
  • Bifidobacterium lactis DN-173 010 (Handelsname Bifidobacterium ActiRegularis)
  • Lactobacillus casei YIT 0918 (Handelsname Lactobacillus casei Shirota)
  • Lactobacillus johnsonii La1 (Handelsname Lactobacillus johnsonii LC1)

Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel

Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln können uns mit weiteren Bakterienstämmen, die in der Ernährung oftmals nicht in ausreichenden Mengen vorkommen, versorgen. Durch die Wahl spezieller Stämme oder Kombination aus diesen lässt sich auch die Gesundheit positiv beeinflussen.

Bei Menschen mit Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom ist die Darmflora anders zusammengesetzt als bei Gesunden, wobei einzelne Bakterienarten im Vergleich seltener, andere häufiger vorkommen. Probiotika können bei einem solchen Ungleichgewicht oftmals Abhilfe schaffen und die typischen Beschwerden lindern, darunter zum Beispiel Blähungen und Schmerzen. Aber auch infektiöse Durchfallerkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa, chronische Verstopfung lassen sich durch die Ergänzung der Ernährung mit speziellen Präparaten vorteilhaft beeinflussen. Den Effekt den Nahrungsergänzungsmittel haben können, geht aber auch deutlich über den Darm hinaus, so kann auch das Immunsystem positiv beeinflusst werden.

Probiotika fördern gesunde Verdauung

Der positive Einfluss von Probiotika auf den Stoffwechsel der Darmflora konnte in Studien nachgewiesen werden. Bei keimfreien Ratten, denen menschliche Darmflora eingebracht wurde, führte die Einnahme von Laktobakterien zur Vermehrung dieser nützlichen Darmbakterien. Studien an Mäusen haben weiterhin gezeigt, dass bestimmte Probiotika die Regenerationsfähigkeit der Darmschleimhaut (Mukosa) verbessern können. Darüber hinaus sind Probiotika wie Bifidobakterien auch in der Lage, Vitamine und Abwehrstoffe zu produzieren.

Zudem können bestimmte zugeführte Probiotika den Transport der Nahrungsreste im Dickdarm beschleunigen und so einer Verstopfung entgegenwirken. So verkürzte ein Joghurt mit Bifidobacterium ActiRegularis im Vergleich zu einem Kontrollprodukt ohne diese Kulturen die Transitzeit im Dickdarm deutlich. Auch bei älteren Menschen (im Durchschnitt 66 Jahre) führte der Verzehr eines Produkts mit diesen Bifidobakterien bereits nach zwei Wochen zu einer deutlichen Verringerung der Transitzeit, teilweise um bis zu 40 Prozent.

Probiotika stärken Immunsystem

Über 70 Prozent der Zellen des menschlichen Immunsystems befinden sich im Darm, der aufgrund seiner großen Oberfläche mit einer Vielzahl von Fremdstoffen und potenziellen Risiken in Kontakt kommt. Ständig werden Zellbestandteile der Mikroflora (Antigene) von bestimmten Immunzellen im Darm aufgenommen und untersucht. Das Abwehrsystem im Darm wird so trainiert und in seiner Funktionsfähigkeit unterstützt. Gleichzeitig kann die Darmflora auch beruhigend auf bestimmte Immunzellen des Darms wirken, indem unter ihrem Einfluss antientzündliche Signalmoleküle des Immunsystems gebildet werden.

Die Darmflora stellt eine Barriere gegenüber unerwünschten Keimen dar (Kolonisationsresistenz):

  • Ein „Bakterienfilm“ lagert sich an der Darmwand (Darmepithel) an. Je dichter er ist, desto schwerer haben es eindringende Keime.

  • Die normale Darmflora produziert eine Reihe von speziellen Substanzen, die die Vermehrung eingedrungener, unerwünschter Keime unterbinden kann.

Die regelmäßige Zufuhr nützlicher Probiotika unterstützt die Darmflora und erschwert die Anlagerung von Erregern. Durch die Abbauprodukte von Milchsäure produzierenden Organismen (wie etwa Lacto- und Bifidobakterien) entsteht außerdem ein leicht saurer pH-Wert, der den Eindringlingen die Vermehrung und Ausbreitung erschwert.

Bei bestimmten Erkrankungen sowie Entzündungen wird die Darmwand durchlässiger, sodass Erreger leichter eindringen können. Manche Probiotika festigen die Verbindungen zwischen den Epithelzellen und stärken so die Barrierefunktion der Darmwand.

Möglicher Einsatz von Probiotika bei Covid-19?

In einer aktuellen mexikanischen Studie konnte gezeigt werden, dass die Kombination aus vier speziellen Bakterienstämmen (Lactobacillus plantarum CECT 30292, Lactobacillus plantarum CECT 7484, Lactobacillus plantarum CECT 7485 und Pediococcus acidilactici CECT 7483) einen Einfluss auf die Symptomdauer bei leicht erkrankten COVID-19 Patient*innen hatte. Auch war die Bildung spezieller Antikörper doppelt so hoch wie in der Vergleichsgruppe. Neben einem stärkenden Effekt auf die Darmwand und Hilfe bei entzündlichen Reaktionen fällt besonders ein Stamm in der Kombination auf. Lactobacillus plantarum CECT 30292. Dieser Stamm bildet ein besonderes Protein in größeren Mengen, das von bestimmten Abwehrzellen des Immunsystems, den dendritischen Zellen, erkannt wird und darüber das Immunsystem stärken kann.

Reizdarm: Tipps für die richtige Ernährung

Wie Probiotika die Lunge stärken können

Darm und Lunge sind eng miteinander verbunden: Über das Blut und das lymphatische System können verschiedenste Substanzen ausgetauscht werden. So gelangen von Darmbakterien gebildete Stoffe, die entzündungshemmend wirken, in die Lunge.

Außerdem konnte beobachtet werden, dass bei bestimmten Atemwegserkrankungen wie Asthma auch das Mikrobiom des Darms verändert ist. Ob das eine Ursache oder Folge der Erkrankung ist, ist bislang noch ungeklärt. Wissenschaftlich gefestigt gilt allerdings die Erkenntnis, dass der Darm die Lunge in der Infektabwehr unterstützt und auch bei einer bestehenden Erkrankung, die Darmflora dazu beitragen kann, Symptome zu lindern.

Wer häufig an Atemwegserkrankungen leidet oder Erkältungen im Winter vorbeugen möchte, dem kann es helfen, seinen Darm zu stärken und Probiotika etwa in Form eines Nahrungsergänzungsmittels einzunehmen.

Probiotische Säuglings-Nahrung: Ja oder nein?

Bei gestillten Säuglingen entwickelt sich die Darmflora mit Bifidusbakterien ganz von alleine. Denn Muttermilch enthält Stoffe, die das Wachstum dieser „gesunden Bakterien“ fördern. Daher erkranken gestillte Säuglinge seltener an Darminfektionen. Mütter, die ihren Nachwuchs nicht Stillen können oder möchten, stellen sich deshalb oft die Frage, ob eine mit Probiotika angereicherte Säuglingsnahrung empfehlenswert ist.

Die Nährstoffzusammensetzung probiotischer Säuglings- oder Kleinkindmilchnahrung unterscheidet sich nicht von herkömmlicher Babynahrung – bis auf die zugesetzten Bifidobakterien. Bislang gibt es keinen sicheren Beweis dafür, dass Bifidobakterien in der Säuglingsnahrung Vorteile bringen. Einige Kinder reagieren sogar mit eher flüssigen Stuhlgang, insbesondere in den ersten Lebenswochen.

Auch dürfen nicht alle Kinder eine solche Nahrung bekommen. Die deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendärzte e.V. empfiehlt: „Ist Muttermilch nicht oder nicht ausreichend verfügbar, sollen herzkranke Säuglinge, Säuglinge mit geschwächtem Immunsystem sowie alle immunsupprimierten Säuglinge und Kinder aufgrund der derzeit in diesen Risikosituationen nicht eindeutig belegten Sicherheit nicht mit einer probiotisch angereicherten Säuglingsnahrung ernährt werden. Ist Muttermilch nicht oder nicht ausreichend verfügbar, sollen Frühgeborene mit einer Frühgeborenennahrung ernährt werden, die keine Probiotika enthält.“

Präbiotika: Präbiotische Lebensmittel mit Inulin



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Corona- Impfstoffe • Vergleich, Wirksamkeit & aktueller Stand


Autor*in: Miriam Müller
Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2021

Die Corona-Pandemie führt dazu, dass Wissenschaft und pharmazeutische Unternehmen weltweit mit Hochdruck an der Entwicklung wirksamer und sicherer COVID-19-Impfstoffe arbeiten. Welche sind bereits in Deutschland im Einsatz? Und welche stehen weltweit vor der Zulassung? Eine Übersicht.

Coronaimpfung
Ein COVID-19 erkranken Menschen in der ganzen Welt. Schutzimpfungen spielen eine wichtige Rolle bei der Eindämmung des gefährlichen Virus.
© Getty Images/David Espejo

In der EU sind aktuell vier COVID-19- Impfstoffe zugelassen, für vier weitere wurde ein Teil der Zulassungsunterlagen eingereicht. Doch sterben Anzahl an einsetzbaren Vakzinen dürfte bald noch größer werden: Die Weltgesundheitsorganisation WHO verzeichnet derzeit 320 Impfstoffprojekte, die entwickelt werden (Stand: 08.10.2021). Die meisten Hersteller beschäftigen sich mit Impfstoffen der ersten Generation, einige fokussieren sich aber bereits auf Impfstoffe der zweiten Generation. Letztere sollen noch besser vor Varianten des Coronavirus schützen.

Artikelinhalte im Überblick:

Corona-Impfungen: Welche Corona-Impfstoffe gibt es?

Welche Corona-Impfstoffe gibt es in Deutschland?

In der Europäischen Union sind vier COVID-19-Impfstoffe genehmigt, mit denen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft wird. Dabei handelt es sich um:

  • BioNTech/Pfizer: Der Impfstoff Corminaty® wurde im Dezember 2020 als erster Corona- Impfstoff zugelassen.

  • Moderne: Das Vakzin des US-Unternehmens wird seit Januar 2021 unter dem Impfstoffnamen Spikevax® in der EU verimpft.

  • AstraZeneca: Auch der Impfstoff Vaxzevria® gehört zu den Impfstoffen, die in der EU verwendet werden. Er erhielt seine EU-Zulassung ebenfalls im Januar 2021.

  • Johnson & Johnson: Mit Janssen® erhielt im März 2021 der 4. Corona- Impfstoff grünes Licht in der EU.

Für einen vollständigen Schutz werden bei den Corona-Impfstoffen der Firmen Moderna, BioNTech/Pfizer und AstraZeneca zwei Dosen injiziert. Beim Impfstoff von Johnson & Johnson ist dagegen nur eine Impfdosis notwendig, um eine ausreichende Immunität gegen das Virus zu erreichen.

Gelten bestimmte Zulassungsanforderungen für Corona-Impfstoffe?

Für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie Einige Andere Staaten (zum Beispiel Norwegen) ist die Arzneimittel EMA (European Medicines Agency) für die Zulassung der Impfstoffe verantwortlich: Sie prüft Daten zur Qualität, Wirksamkeit und COVID Sicherheit eingereicht werden. Fällt die Bewertung positiv aus, spricht die Behörde Eine Empfehlung für die Impfungen aus.

In Deutschland ist darüber hinaus das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig. Die Behörden prüft und bewertet Zulassungsunterlagen und trägt dazu bei, dass. sterben Vakzine, sterben Lande zum Einsatz kommen, qualitativ hochwertig, wirksam und unbedenklich sind.

Um den Bewertungsprozess zu beschleunigen, Haben sterben Behörden Das sogenannte Rolling-Review-Verfahren eingerichtet. Das bedeutet, dass Hersteller einige Kapitel Ihres Zulassungsantrages schon einreichen können, während die letzte klinische Studienphase noch läuft. Ziel ist es, schneller über sterben Anträge zu entscheiden und sterben Bevölkerung rascher vor schweren Krankheitsverläufen, gerade bei Pandemien, zu schützen.

Welche weiteren Corona-Impfstoffe gibt es?

Neben den vier bereits zugelassenen Corona-Impfstoffen gibt es ebenso einige, sterben Sich in der finalen Phase neuer Entwicklung befinden und bald auch in Deutschland bereitstehen könnten. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Novavax (Impfstoff: NVX-CoV2373): Anfang März 2021 ist das Rolling-Review-Verfahren für den Novavax-Impfstoff bei der EMA gestartet. Der komplette Zulassungsantrag soll noch 2021 folgen.

  • Gamaleya-Institut (Impfstoff: Sputnik V): Das bereits in Russland, Belarus und Argentinien verwendet Vakzin wird derzeit auch von der Europäischen Arzneimittelagentur geprüft.

  • Sinovac Biotech ( Impfstoff: CoronaVac): Seit Mai 2021 bewertet die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) erste Daten des chinesischen Pharmaherstellers Sinovac, dessen Impfstoff bald in Deutschland an den Start gehen könnte.

  • Sanofi-GSK (Vidprevtyn): Derzeit noch in der Phase-III-Studie, steht auch das japanische Vakzin kurz vor der Zulassung in der EU.

Die deutsche Biotechfirma aus Tübingen CureVac, die Teile des Zulassungsantrages im Februar 2021 und die von der EMA übermittelte, hat ihren Impfstoff aufgrund der geringen Wirksamkeit wieder zurückgezogen. Zusammen mit einem anderen Pharmakonzern konzentriert sich das Unternehmen nun auf einen neuen Impfstoff.

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Corona-Impfstoffen?

Die Corona-Impfungen basieren alle auf demselben Prinzip: Dem Immunsystem WIRD EIN Merkmal des Coronavirus präsentiert, besondershin der Körper Antikörper und Abwehrzellen bildet. Dies führt zu einem Immungedächtnis: Kommt es zu einer erneuten Konfrontation mit dem Erreger, kann das Immunsystem direkt und bestenfalls eine Erkrankung verhindern.

Die verschiedenen Impfstoffe provozieren sterben Bildung von Antikörpern auf verschiedene Arten:

  1. Vektorviren-Impfstoffe: Hierzu werden harmlose Viren (Vektorviren) als Träger genetischer Informationen des SARS-CoV-2-Virus genutzt. Hierzu werden harmlose Viren (Vektorviren) als Träger genetischer Informationen des SARS-CoV-2-Virus genutzt. This werden um das Gen für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 ergänzt. Somit dienen die Vektoviren als Gen-Fähre: Sie schleusen den Bauplan für das Spikeprotein in die Körperzellen ein. Zu den Vektorviren- Impfstoffen zählen beispielsweise die zugelassenen Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson sowie der russischen Impfstoff Sputnik V.

  2. Impfstoffe mit Virusproteinen: This Vakzine setzen auf eine lang bewährte Technologie: SIE enthalten entweder ausgewählte Virusproteine ​​(z. B. NVX-CoV2373 und Vidprevtyn) oder das gesamte Material inaktivierter SARS-CoV-2-Viren. Nach gleichem Prinzip funktioniert auch die Grippeimpfung.

  3. mRNA- Impfstoffe: Auf ein ganz neues Konzept setzen die mRNA-Impfstoffe. Die Besonderheit: Statt eines geschwächten Virus oder Teilen eines Virus enthalten mRNA-Einzelne Impfstoffe den Bauplan für das Spike-Protein des Coronavirus. In den Muskel gespritzt, can Körperzellen den Bauplan ablesen und nachbauen, dadurch Antikörper gebildet Werden. Bei den Impfstoffen von BioNtech/Pfizer und Moderna handelt es sich um mRNA-basierte Impfstoffe.

  4. DNA- Impfstoffe: Die Impfstoffe wirken ähnlich wie die mRNA- Impfstoffe, enthalten jedoch virale DNA. Mit ZyCoV-D hat Indien einen Vertreter of this Neuen Impfstoffklasse bereits zugelassen.

Wie hoch ist die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe?

Laut Robert-Koch-Institut bieten die mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna eine hohe Wirksamkeit von 95 Prozent. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken, ist bei vollständig geimpften um etwa 95 Prozent geringer als bei ungeimpften Menschen. In Bezug auf die Verhinderung eines schweren Verlaufs, der Behandlung im Krankenhaus erfordert, wird von einer Wirksamkeit von 85 Prozent ausgegangen.

Beim Vektor-basierten Impfstoff Vaxzervia von AstraZeneca WIRD Eine Wirksamkeit von 80 angenommen, sofern der empfohlene Abstand von 12 Wochen zwischen beiden Corona-Impfungen eingehalten wird. Der Vektor-basierte Impfstoff von Johnson & Johnson gewährt nach vorläufiger Kenntnisstand und nach einmaliger Impfung einen Schutz von 65, sterben Wirksamkeit in Bezug auf die Verhinderung schwerer COVID-Erkrankungen jedoch bei nahezu 100 Prozent.

Bisher haben Mutationen, auch Veränderungen im Erbmaterial des Virus, nur geringe Auswirkungen auf dem Impfschutz. Neue Varianten von SARS-VoV-2 könnten jedoch ein Nachjustieren der bisherigen Impfstoffe erfordern.

Auf welche Weise werden die Corona-Impfungen durchgeführt?

Die meisten Corona-Impfstoffe werden in den Muskel injiziert. Aber es gibt auch Alternativen. Neben der Impfstoff-Art experimentieren einige Hersteller auch mit neuen Applikationsformen.

  • Bei dem in Indien zugelassenen Vakzin Zycov-D handelt es sich nicht nur um den ersten DNA-basierten Impfstoff, die Impfung erfolgt auch nicht intramuskulär, sondern durch die Haut. Statt mit einer Nadel wird der Impfstoff mithilfe eines schmalen Flüssigkeitsstrahls und hohen Drucks in die Haut gebracht.

  • Das Universitätsklinikum Tübingen arbeitet mit Forschenden des Max-Planck-Instituts an einer Corona-Impfung, sterben in Form von Nasenspray abgegeben werden soll.

  • Einige Forschungsprojekte, etwa die Universität Würzburg, zusammen mit dem Pharmaunternehmen Aeterna Zentaris, arbeiten an oral anwendbaren Impfstoffen.

Von der STIKO empfohlene Impfungen



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Was eine Brustkrebsüberlebende von Frauen wissen lassen möchte, wie sie ihre Brüste überprüfen können


Body+Soul spricht mit Gabriela Fearn über ihre Achterbahnfahrt gegen den Krebs.

Yogalehrerin und Familienfotografin Gabriela Fearn’s Brustkrebs Reise ist einzigartig, denn sie hatte noch nie einen erkennbarer Klumpen.

Sprechen im täglichen Podcast von Body+Soul Gesund-ish, sie sagt, dass zwei Tanten mütterlicherseits hatten Brustkrebs Also hatte sie proaktiv um ein Screening gebeten, war aber immer abgewiesen worden, weil sie zu jung war.

Nachsehen war ihre einzige Option gewesen.

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„Im Juni letzten Jahres habe ich auf der linken Seite etwas anderes gespürt, direkt über meiner Brustwarze. Es war eine Art Verdickung oder wie mein Chirurg es später beschrieben hat – ein Grat. Es war also kein Klumpen. Aber das hat mich anfangs dazu gebracht, zum GP zu gehen, und der GP hat es gespürt.“

Von da an passierte alles wie ein Wirbelwind. Nach der Mammographie wurde eine Biopsie angeordnet, aber Fearn dachte immer noch, dass es wahrscheinlich nicht schlimm sein würde.

“[The radiologist] sah mich an und sagte: ‚Nach Ihren Scans bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um Krebs handelt und er ist ziemlich groß.‘ Und ich fing einfach an zu weinen“, erklärt sie.

„Ich war allein wegen Covid. Ich konnte niemanden mit ins Zimmer kommen lassen. Und da war dieser Radiologe und diese Krankenschwester und ich, nur schluchzend und dann ging ich auf die Straße, wo mein Mann auf mich wartete und es regnete und er hielt mich einfach fest und ich weinte.“

Ihre Botschaft an die Frauen, die das lesen? Es muss kein „Klumpen“ sein, um Krebs zu sein.

„Es geht wirklich nur darum, nach Unterschieden zu suchen“, sagt sie. „Texturunterschiede und überprüfen Sie auch unter den Achseln.“

Für Fearn ereignete sich der Tiefpunkt ihres Kampfes direkt nach der Operation, als sie sich mit ihrer Sterblichkeit auseinandersetzte und feststellte, dass sie ihre Kinder möglicherweise nicht aufwachsen sieht.

Sie hatten Pläne, für ein weiteres Baby mit dem Job ihres Mannes ins Ausland zu ziehen (der zwei Tage nach der Diagnose angeboten worden war, aber für sie immer ein Traum gewesen war). Auch ihre Mutter durfte sie wegen der Pandemie nicht sehen.

„Ich hatte wirklich das Gefühl, die Kontrolle über meinen Körper und meine Zukunft zu verlieren“, sagt sie. „Man hat einfach das Gefühl, die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben.“

Wie die meisten Menschen, die Krebs durchlebt haben, sagt sie jedoch, dass sie auch so viel über das Leben gelehrt hat.

„Wir sind alle viel stärker und widerstandsfähiger, als wir denken und uns selbst zutrauen“, sagt sie. „Als ich an Krebs erkrankte, wurde ich von Familie und Freunden und sogar von Fremden aufgehalten, und ich halte es einfach nicht für selbstverständlich – die Unterstützung, die wir bekommen haben. Und ich finde jetzt noch mehr als zuvor, dass ich für gewöhnliche einfache Dinge wirklich dankbar bin, weil ich denke, das sind wirklich die großen Dinge in der

Erfahren Sie mehr über ihre Yoga-Lehre und -Ausbildung auf ihrer Website, Hier, oder auf Instagram @gabrielafarn. Weitere Informationen zum Monat der Aufklärung über Brustkrebs finden Sie unter Hier.

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Scheiß auf das Stigma, ich rede darüber‘


„Ich hatte eine Fehlgeburt“ – etwas, das Ich hätte nie gedacht, dass ich es hören würde komm aus meinem Mund.

Als ich im September 2020 erfuhr, dass ich schwanger bin, hatte ich von der beunruhigenden Tatsache gehört, dass 1 von 4 Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt endet – aber ich hätte nie gedacht, dass ich wäre das eine, zweimal.

Während meiner Schwangerschaft hatte ich mich immer gefragt, warum das so ist unausgesprochene Regel dass Sie nicht vielen Leuten erzählen sollten, bis Sie diesen 12-Wochen-Höcker überschritten haben. Ich dachte immer, warum sollte ich warten, um meinen Freunden die aufregendsten Neuigkeiten ‚nur für alle Fälle‘ zu erzählen, wenn ich tatsächlich ihre Unterstützung möchte und vor allem brauche, wenn etwas passieren sollte. Was in meinem Fall leider der Fall war.

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Ich habe das Glück, dass ich eine so tolle Selbsthilfegruppe um mich habe und obwohl ich wegen der Pandemie von meiner Familie getrennt bin, habe ich noch nie so viel Liebe und Unterstützung gespürt. Ich habe gehört, dass eine Fehlgeburt eine einsame Erfahrung sein kann, aber zum Glück habe ich das genaue Gegenteil gefühlt.

Was ich gefühlt habe, ist unglaublich unvorbereitet.

Als ich 11+5 Wochen alt war, bemerkte ich einige braune Flecken, als ich auf die Toilette ging. Zuerst sank mein Herz, aber dann beruhigte ich mich und schaute mir die Symptome an. Wir hatten in der Nacht zuvor Sex gehabt und es stellte sich heraus, dass dies danach völlig normal ist, da Ihr Gebärmutterhals während der Schwangerschaft empfindlich ist. Perfekt, kein Grund zur Sorge…. Bis ich am nächsten Morgen unter die Dusche sprang. Ich bemerkte ein paar Gerinnsel und von da an wusste ich, dass ich meinen Arzt aufsuchen musste.

Mein Arzt war sehr nett, hat einige Tests gemacht und mich ruhig gehalten. Es war ein Freitag und mein 12-wöchiger Scan war für den folgenden Mittwoch gebucht, aber er hat mich für diesen Nachmittag zur Beruhigung gebucht. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass es eine Möglichkeit geben könnte, war aber fest davon überzeugt, dass dies nicht der Fall sein würde, alles wird gut!

Als ich im Krankenhaus ankam, stand mein Mann im Stau und lief 10 Minuten zu spät. Ich konnte nicht ohne ihn hineingehen, ’nur für den Fall‘. ABER der Arzt war unglaublich unhöflich und sagte mir, wir müssten anfangen, da andere warten, obwohl er nur wenige Minuten entfernt im Krankenhaus war, um die richtige Station zu finden.

Also fingen wir an, der Arzt startete den Ultraschall und dann klingelte mein Telefon, aber er sagte nichts und ging weiter. Er schaute 20 Sekunden lang auf meinen Bauch und sagte dann: Glaubst du, das war dein Mann, wird er draußen sein? Von da an wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Warum sonst sollte dieser Typ von Null zum Helden werden und sich darum kümmern, ob mein Mann da war.

Er stürmt herein, hält meine Hand und wir schauen auf den Bildschirm, in der Hoffnung auf gute Nachrichten. Unser Baby maß 9 + 2, in meinen Gedanken bin ich immer noch hoffnungsvoll – vielleicht ist es nur ein winziges kleines Baby? Wir merken dann, dass es sich nicht bewegt. Aber hier hoffe ich, vielleicht schläft es nur?

Der Arzt erwähnte, dass es zu diesem Zeitpunkt normalerweise recht einfach ist, einen Herzschlag zu sehen, aber er würde einen anderen Blickwinkel versuchen, um zu sehen, ob er ihn finden kann. Dann geschah der schrecklichste Moment, den ich mir vorstellen konnte. Er drehte sich um und sah mich an und sagte ‚Leider hat Ihr Baby irgendwann aufgehört zu wachsen‘. F*CK.

Plötzlich fühlte ich diese Wellen des Schocks, der Verleugnung und der völligen Traurigkeit. Ich, und ich sollte sagen, wir waren absolut entkernt.

Wir haben am Nachmittag einen Termin beim Arzt vereinbart, um die nächsten Schritte zu besprechen. Mir wurde gesagt, dass ich es am Wochenende passieren kann, und wenn ich es nicht tue, muss ich am Montag den Spezialisten anrufen. Es wurde nicht erwähnt, „was“ genau ich wahrscheinlich bestehen werde. Ich bekam ein ärztliches Attest, um eine Woche Urlaub zu nehmen und los ging es.

Ich habe zu der Zeit geblutet, also dachte ich, okay, vielleicht wird es wie eine starke Periode, ich könnte damit klarkommen? Ich war so wenig vorbereitet, was mich erwarten würde. Zwei Tage später beschloss ich, genau zu untersuchen, was mich erwartet, da ich ehrlich gesagt keine Ahnung hatte – dann wurde mir klar, wie unangenehm das sein kann und dass es nicht so schnell vorbei sein wird.

Das hat bei mir viel Wut geweckt. Wenn bei 1 von 4 Schwangerschaften Fehlgeburten auftreten, warum wurde ich dann nicht mit den richtigen Informationen ausgestattet? Zweifellos gibt es im Internet eine Fülle, aber niemand möchte in dieser Geisteshaltung, das ist gefährliches Terrain, in den Kaninchenbau von Google gehen. Es gibt Broschüren zu jedem medizinischen Symptom unter der Sonne – wo war meine Broschüre!?

Eines Morgens stand ich um 2.30 Uhr auf und hatte schreckliche Krämpfe, stechende Schmerzen, wie Regelschmerzen bei Steroiden. Es war so stark, dass ich mich auf die Couch bewegte und den ganzen Morgen wach blieb. Da habe ich angefangen, meine Geschichte zu schreiben.

An diesem Abend hatten die stechenden Schmerzen nachgelassen, aber als Ersatz fühlte ich mich extrem aufgebläht und sah aus. Während meiner Schwangerschaft war ich so aufgeregt auf den Tag, an dem sich meine Beule zeigen würde, und jetzt war ich mit einer vollen Beule da, viel größer als je zuvor, aber mein Baby lebte nicht. Es war so ein Hingucker und zweifellos war es die härteste Nacht, seit wir es herausgefunden haben.

Wegen Covid hatten die öffentlichen Krankenhäuser eine Warteliste, also wurde ich an ein Fruchtbarkeitskontrollzentrum überwiesen und an diesem Freitag, eine Woche nachdem wir es erfahren hatten, für eine E+Z gebucht.

Mir wurde ihre Website gegeben, also dachte ich, ich könnte endlich ein paar Informationen darüber bekommen, was passieren wird. Zu meiner Überraschung war es überwiegend eine Abtreibungsklinik, in der auf der Website keine Fehlgeburt erwähnt wurde. Ich musste zwischen den Zeilen lesen, wie sich mein Verfahren von einem chirurgischen Abbruch unterscheidet, großartig.

Am Tag des Eingriffs fühlte ich mich taub. Es war seltsam, weil ich so unglaublich traurig und verängstigt war, aber ich freute mich darauf, weil es bedeutete, dass wir endlich einen Abschluss haben konnten. In der letzten Woche wischte ich jedes Mal, wenn ich auf die Toilette ging, Blut weg, es war eine schreckliche, ständige Erinnerung – also war ich bereit, damit aufzuhören.

Das Verfahren selbst war wirklich schnell. Wir kamen um 7.45 Uhr an und waren um 10.30 Uhr wieder unterwegs. Während dieser Zeit sahen wir einen Arzt, einen Berater, machten einen Blut- und Urintest, gingen ins Theater und verbrachten eine Stunde in Erholung, bevor es Zeit wurde, nach Hause zu gehen.

Die Angestellten waren professionell und unterstützend, aber was mich wirklich stört, ist die Terminologie in den Papieren und Informationen zum Mitnehmen. Alles bezog sich auf einen Schwangerschaftsabbruch, eine Fehlgeburt wurde nicht erwähnt.

Als ich mich am verwundbarsten fühlte, wurde ich gebeten, einen Fragebogen darüber auszufüllen, wie ich zu dieser „Entscheidung“ stehe, und als ich meine Unterlagen durchsah, stand „Abbruch der Schwangerschaft“ – nicht das, was ich lesen wollte.

Seitdem habe ich Feedback gegeben, dass sie die Website wirklich aktualisieren und ein separates Formular für diejenigen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, erstellen müssen, in der Hoffnung, dass andere Frauen eine mitfühlendere Erfahrung machen können, die wir alle verdienen.

Leider ist dies bisher nur die erste Hälfte meiner Geschichte. Innerhalb von fünf Monaten bekamen wir eine weitere Fehlgeburt, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.

Mein Herz bricht für jede Frau und ihren Partner, die das durchmachen müssen, egal in welcher Phase Ihrer Schwangerschaft. Es gibt nichts, was irgendjemand sagen kann, um die Dinge besser zu machen, es ist so eine beschissene Sache, die man durchmachen muss. Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind.

Als jemand, der mit Angstzuständen zu kämpfen hatte, wusste ich, wie wichtig es wäre, darüber zu sprechen. Lieber raus als rein, genau wie ein Furz. Es wird dir nicht gut tun, es in Flaschen zu füllen, aber aus irgendeinem Grund ist das Thema immer noch tabu.

Scheiß auf das Stigma – ich rede darüber.

Nicole Maycroft ist PR- und Kommunikationsmanagerin bei Keep It Cleaner. Der KIC-Blog ist eine großartige Ressource für diejenigen, die Hilfe suchen, um eine Fehlgeburt persönlich zu überstehen oder einem Freund in Not zu helfen.

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