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Symptome wie Ausschlag & was tun


Ab April sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners unterwegs, die auch dem Menschen gefährlich werden können. Wer Kontakt mit den giftigen Brennhaaren hat, kann allergisch reagieren. Welche Symptome auftreten und was im akuten Fall zu tun ist.

Eichenprozessionsspinner auf Ast in Nahaufnahme
© Getty Images/sandra standbridge

Kurzübersicht: Eichenprozessionsspinner

Was ist der Eichenprozessionsspinner? Ein an sich harmloser Nachtfalter. Seine Raupen haben jedoch Brennhaare am gesamten Körper, in denen das Nesselgift Thaumetopoein steckt. Es kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Symptome: Juckender Hautausschlag mit Quaddeln (Raupendermatitis), häufig betroffen sind Nacken, Hals und Unterarme. Auch möglich sind Juckreiz im Auge oder Atemprobleme nach Kontakt mit den Raupenhaaren.

Was tun? Betroffene Hautbereiche gründlich waschen und mit Salben, sterben Antihistaminika enthalten, behandeln. Außerdem Bekleidung bei 60 Grad waschen.

Vorkommen: Um Gesundheitsgefahren zu vermeiden, sollte man um Raupen und Nester einen Bogen machen.

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Was ist der Eichenprozessionsspinner?

Eigentlich ist der Eichenprozessionsspinner (Prozessionsspinner, Thaumetopoea processionea) ein harmloser Nachtfalter. Problematisch für Mensch und Tier ist das Stadion als Raupe, in dem er in Massenauftritt. Diese Phase des Larvenstadiums durchläuft das Insektenjahr etwa zwischen April und Mai. Danach verpuppen sich die Raupen, bevor sie bis September als Falter umherfliegen.

Eichenprozessionsspinner: Raupen und Nester erkennen

Die Raupen sind leicht zu erkennen: Sie sind etwa fünf Zentimeter groß und haben markante gelb-braune Längsstreifen. Ihr Körper ist mit Brennhaaren bedeckt, die ein Nesselgift (Thaumetopoein) enthalten. Deshalb sollte man die Insekten oder Nester des Eichenprozessionsspinners nicht berühren. Man erkennt this als weiße, wattige Gespinste an Bäumen. Leicht zu wechseln sind Raupen und Gespinstnester mit der für den Menschen harmlosen Gespinstmotte.

Woher kommt der Name?

Die Raupen bilden ihre Nester hauptsächlich an Eichenbäumen bilden und hier auch die Blätter fressen. Auf der Suche nach Nahrung wandern die Raupen des Eichenprozessionsspinners nebeneinander und im Gänsemarsch hintereinander her. Dabei bilden sie meterlange Ketten, die einer Art Prozession ähneln. Da die Raupen auch andere Blätter fressen, wird synonym die Bezeichnung Prozessionsspinner verwendet.

Symptome bei Kontakt mit den Raupen

Die Brennhaare vom Eichenprozessionsspinner können beim Berühren zu Beschwerden in unterschiedlichem Ausmaß führen. Wie heftig die Reaktion des Körpers ausfällt, hängt vor allem davon ab, mit wie vielen Härchen man Kontakt hatte. Doch nicht bei jedem Menschen lösen Eichenprozessionsspinner Symptome aus.

Mögliche Symptome nach Kontakt auf der Haut sind:

Häufig betroffen sind Nacken, Hals oder Unterarme, weil diese bei wärmerer Witterung meist nicht bekleidet sind. Nach dem Einatmen der Härchen können sich Symptome wie Halsschmerzen bis hin zur Atemnot entwickeln. Sind Brennhaare ins Auge geraten, kann dort starker Juckreiz entstehen.

Was tun nach Kontakt zum Eichenprozessionsspinner?

Falls man Eichenprozessionsspinner berührt hat oder auf andere Weise in Kontakt mit Raupenhaaren kam:

  • getragene Bekleidung möglichst schnell ablegen
  • Kleidung bei 60 Grad Celsius waschen, zusätzlich Spülgang am Ende
  • betroffenen Hautbereich waschen oder am besten duschen
  • Haare gründlich waschen

Sollten Beschwerden durch Eichenprozessionsspinner auftreten, können Betroffene bis zu einem bestimmten Grad selbst etwas tun: Gegen den juckenden Hautausschlag helfen zum Beispiel Cremes oder Gele, die Antihistaminika enthalten. Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Fällt die allergische Reaktion auf die Raupen ungewöhnlich stark aus, sollte umgehend eine*e Arzt*Ärztin kontaktiert werden. Das gilt vor allem bei Atemnot und ähnlichen Symptomen. Im Zweifelsfall sollte der Notruf unter 112 alarmiert werden.

Vorkommen vom Prozessionsspinner in Deutschland

Man findet Eichenprozessionsspinner vor allem in Eichenwäldern, aber auch in Eichen-Hainbuchen-Wäldern oder Eichen-Kiefern-Wäldern. Die Insekten kommen in ganz Deutschland vor, besonders häufig in waldreichen Bestand dieser Bundesländer:

  • Badenwürttemberg
  • Bayern
  • Hessen
  • Brandenburg
  • Sachsen-Anhalt
  • Berlin
  • Nordrhein-Westfalen

In den letzten Jahren sorgte das massenhafte Auftreten der Raupen immer wieder für Schlagzeilen. In der Folge wurde meist eine flächendeckende Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln aus der Luft vorgenommen – in Siedlungsbereichen und Wäldern.

Raupennester melden

Wer ein Nest des Eichenprozessionsspinners entdeckt, sollte unbedingt Abstand halten und keinen Falls versuchen, das Raupennest selbst zu beseitigen. Allerdings muss nicht jedes Nest eingebaut werden. Denn es handelt sich hierbei um ein Naturphänomen, das von selbst zu Ende geht, sobald sich sterben Raupen verpuppen und der Nachtfalter schlüpft. Ob und wie ein Nest entfernt WIRD, sollten Fachleute entscheiden.

In der Nähe öffentlicher Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Schwimmbäder können Eichenprozessionsspinner jedoch zum Problem werden. Hier ist eine fachkundige Bekämpfung der Tiere und Ursachen der Raupennester ratsam. Das kann ebenso bei einem Befall im eigenen Garten gelten. Wer in der Nähe von Gemeinschaftseinrichtungen oder auf privatem Gelände ein Nest entdeckt, sollte die Eigentümer*innen informieren bzw. sie dem Gesundheits- oder Gartenamt melden.

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