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Leber entgiften: Kur, Ernährungstipps & Hausmittel


Die Leber erfüllt viele lebenswichtige Funktionen. Sie spielt beispielsweise eine entscheidende Rolle im Stoffwechselprozess und schützt vor Giftstoffen. Eine ungesunde Ernährung, Umweltgifte oder Stress setzen das Organ aber zu. Erfahren Sie, wie Sie die Leber mit einer gesunden Ernährung, Hausmitteln und einer Kur regenerieren können.

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© Getty Images/Kseniya Ovchinnikova

Kurzübersicht

Definition: Mit dem Begriff Leberentgiftung sind meist Maßnahmen gemeint, die die Leber vorbeugend vor Erkrankungen schützen sollen.

War tut der Leber gut? Verzicht auf Alkohol und Nikotin, ausgewogene Ernährung, Bewegung

Leber mit Detox-Produkten entgiften? Die Verbraucherzentrale rät von Kapseln und anderen Produkten, die mit dem Begriff Detox werben, ab.

Artikelinhalte im Überblick:

Die besten Tipps zur Leberentgiftung

Wichtige Funktionen der Leber

Die Leber ist ein wichtiges Organ im Körper. Sie liefert lebensnotwendige Eiweiße, produziert Cholesterin, Gallensäure und Fettsäuren und ist essenziell für ein gut funktionierendes Immunsystem

Ihre Hauptfunktion ist die Entgiftung: Die Leber filtert schädliche Substanzen wie Alkohol oder andere Schadstoffe aus dem Blut, baut sie ab und wandelt diese Substanzen in weniger schädliche Formen um. Diese werden dann über die Galle oder den Urin ausgeschieden.

Somit erfüllt sie eine wichtige Schutzfunktion. Allerdings kann die Leber selbst Schaden nehmen, weshalb es sinnvoll ist, ihr vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken.

Wichtig:

Umgangssprachlich wird häufig von „Leber entgiften“ oder „Detox“ gesprochen, wenn es darum geht, die Leber vor ungesunden Fetten, Alkohol oder Nikotin zu schützen. Der Begriff Leberentgiftung ist aber irreführend, da keine tatsächlich toxischen Substanzen aus dem System gefördert werden. Nur bei „echten“ Vergiftungen müssen medizinische Verfahren angewendet werden, um beispielsweise Alkohol oder Drogen aus dem Körper zu entfernen.

Warum ist eine Leberentgiftung sinnvoll?

In Deutschland leiden mindestens fünf Millionen Menschen an Lebererkrankungen. Zu den häufigen Erkrankungen gehören:

Allerdings werden diese oft spät entdeckt, da eine erkrankte Leber Symptome kaum verursacht. Umso wichtiger ist es, vorbeugend Gutes für das Entgiftungsorgan zu tun.

Risikofaktoren für Lebererkrankungen

Faktoren, die der Leber zusetzen können, sind unter anderem:

  • Alkohol: Der übermäßige Konsum von Alkohol kann zu Leberschäden führen. Das liegt unter anderem daran, dass die Leber Alkohol in Fett umwandelt, was eine Vielzahl weiterer Erkrankungen begünstigt.

  • Rauchen: Tabakkonsum ist für die Leber gefährlich, da Nikotin vornehmlich in der Leber abgebaut wird.

  • Umweltstoffe: Neben Nikotin setzen auch schädliche Stoffe wie Schimmelpilzsporen oder Pestizide der Leber zu.

  • Medikamente: Viele Arzneimittel werden in der Leber abgebaut. Vor allem eine langfristige Einnahme und höhere Dosierungen belasten das Stoffwechselorgan.

  • Übergewicht: Zu viel Körperfett schädigt die Leber und lässt sie schneller wechseln. Dies fördert Erkrankungen wie Fettleber oder Leberkrebs.

  • Infektionen: Hepatitisviren und andere Erreger können eine Leberentzündung verursachen. Auch dadurch kann das Organ in Mitleidenschaft gezogen werden.

Leber mit gesunder Ernährung entgiften

Für eine gesunde Leber spielt insbesondere die Ernährung eine wichtige Rolle. Das Organ ist vor allem, wenn Zucker, ungesunde Fette und Kohlenhydrate (wie Fastfood) reduziert werden. Darüber hinaus können folgende Ernährungstipps hilfreich sein:

  • Lebensmittelvielfalt nutzen: Von Vorteil ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Außerdem sollten regelmäßig Vollkornprodukte verzehrt werden.

  • Mehr Bitterstoffe: Natürliche Bitterstoffe erhöhen die Produktion der Gallenflüssigkeit, was die Fettverdauung erleichtert. Sie sind beispielsweise in heimischen Kohlsorten, Salaten wie ChicoréeKräutern oder Artischocken enthalten. Diese dürfen ruhig öfter in den Speiseplan integriert werden.

  • Auf Alkohol verzichten: Die Leber kann sich selbst regenerieren. Dafür sollte ihr aber hin und wieder über mehrere Wochen eine Pause gegönnt werden. Dafür eignet sich beispielsweise der Dry January oder die Befestigungszeit vor Ostern.

  • Ausreichend trinken: Pro Tag sollten etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit (Wasser, ungesüßte Tees) aufgenommen werden.

  • Genügend Eiweiß essen: Die Deutsche Leberhilfe eV empfiehlt eine tägliche Eiweißaufnahme von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Dabei ist eine Kombination aus pflanzlichen und tierischen Eiweißen sinnvoll.

Neben der Ernährung unterstützt auch Bewegung eine gesunde Leberfunktion. Die sportliche Betätigung fördert den Stoffwechsel, wodurch der Fettabbau angekurbelt wird.

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Hausmittel zur Leberentgiftung

Wer seine Leber auf natürliche Weise unterstützen möchte, kann zudem auf eine Vielzahl an Hausmitteln zurückgreifen. Bewährte Mittel sind:

  • Mariendistel: Die Heilpflanze hat eine lange Tradition bei der Behandlung von Lebererkrankungen. Der Inhaltsstoff Silymarin, der in Form von Tabletten, Tropfen oder Ölen eingenommen werden kann, kräftigt und regeneriert Leberzellen. Als Tee eignet sich Mariendistel hingegen weniger, da die Wirkstoffe der Pflanze schwer wasserlöslich sind.

  • Löwenzahntee: Löwenzahn kann die Leberstimulierung und die Verdauung anregen. Daher werden die grünen Blätter häufig für „Frühjahrskuren“ empfohlen.

  • Leberwickel: Ein bewährtes Hausmittel, um die Durchblutung anzuregen und die Entgiftung der Leber zu unterstützen, ist der Leberwickel. Dafür ein kleines Handtuch in warmes Wasser eintauchen, gut auswringen und rechts unterhalb der Rippen platzieren – wo sich die Leber befindet. Anschließend eine Wärmeflasche darauflegen und ein weiteres trockenes Handtuch darum wickeln. Etwa eine halbe Stunde in liegender Position entspannen.

  • Zitronenwasser: Auch Zitronenwasser wird oft als natürlicher Tipp empfohlen. Am besten morgen solltes auf nüchternem Magen ein Glas lauwarmes Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone getrunken werden. Zitronensaft ist reich an Antioxidantien und wichtige Enzyme, die Ausscheidungsprozesse im Körper ankurbeln.

  • Knoblauch: Die Knolle enthält Allicin, Selen und Schwefelverbindungen und aktivierte Leberenzyme, die wichtig für die Entgiftung der Leber sind.

Bitte beachten:

Hausmittel und eine angepasste Ernährung allein können keine Lebererkrankungen heilen. Wer Bedenken hinsichtlich seiner Lebergesundheit hat, sollte sich ärztlich untersuchen lassen, um eine genaue Diagnose und professionelle Behandlung zu erhalten.

Leber entgiften: So funktioniert die Kur!

Während Entgiftungskuren in der Schulmedizin eher kritisch gesehen werden, finden sich vor allem in der Alternativmedizin viele Anleitungen für Kuren, mit denen sich die Leber natürlich entgiften lassen soll. Die Leberkuren können wenige Tage bis mehrere Wochen andauern.

Eine bekannte Kur ist beispielsweise das Prometheus-Programm, dass sich aus vier Stufen zusammensetzt:

  • Stufe 1 – Darmreinigung: Glaubersalze, verdauungsfördernde Tees, gründliches Kauen

  • Stufe 2 – Entgiftung: möglichst schadstoffreie, basische Ernährung, Schüßler-Salze

  • Stufe 3 – Schonung: Leicht verdauliche Kost aus frischen Lebensmitteln, Entspannung

  • Stufe 4 – Pflege: Erlernen von Tipps für einen leberfreundlichen Lebensstil

Die meisten Kuren setzen sich aus verschiedenen Ernährungsvorschriften, Teetherapie, der Einnahme von Schüßler-Salzen und Entspannungstechniken zusammen und legen den Fokus auf die Reduzierung von Toxinen. Darüber hinaus sollen vor allem Lebensmittel die Gesundheit der Leber fördern (etwa Artischocken, Kurkuma), in den Speiseplan integriert werden. Grundsätzlich sollte vor jeder Diät oder Leberreinigung eine ärztliche Rücksprache eingehalten werden.

Leber entgiften durch Detox-Produkte?

In Onlineshops und Drogeriemärkten werden viele Detox-Produkte angeboten, die sich zur Leberreinigung oder -entgiftung eignen sollen – von Kapseln über Saftkuren bis zu Tees oder Nahrungsergänzungsmitteln. Allerdings rät die Verbraucherzentrale von der Verwendung solcher Produkte ab. Es fehlen entsprechende Wirkungsnachweise.

Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass es bei der Anwendung von pflanzlichen Mitteln zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen kann. Außerdem enthalten einige Detox-Produkte (etwa auf Zeolithbasis) Schwermetalle. Statt die Leber zu reinigen, können sie diese bei hoher Dosierung schwer schädigen.

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