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Eisenmangel macht Kinder müde


Richtige Ernährung

Autor: Sibylle Fünfstück, Medizinautorin
Letzte Aktualisierung:
14. Januar 2019

Etwa jedes zehnte Kind leidet unter Eisenmangel. Die Folgen sind Konzentrationsschwächen, Müdigkeit und eine erhöhte Infektanfälligkeit

Eisenmangel bei Kindern
Müdigkeit bei Kindern kann an Eisenmangel liegen.
(c) George Doyle

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung warnt immer wieder vor Eisenmangel bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Dazu zählen vor allem Sportler, Frauen in mittlerem Lebensalter, Schwangere und ältere Menschen. Aber auch Klein- und Schulkinder rutschen während des Wachstums nicht selten in eine Eisen-Unterversorgung, die drastischen Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer kognitiven Fähigkeiten haben kann.

Funktionen von Eisen im Körper

Eisen zählt zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Weil es der Körper nicht selbst herstellen kann, ist er auf eine ausreichende Versorgung über die Nahrung angewiesen. Eisen ist an der Bildung der roten Blutkörperchen und zahlreicher wichtiger Enzyme beteiligt, die zum Beispiel der Energiegewinnung der Zellen dienen. Der größte Anteil des zugeführten Eisens wird für die Bildung von Hämoglobin benötigt. Dieser Farbstoff der roten Blutkörperchen ist nötig, um den Sauerstoff aus der Lunge in die Organe und Kohlendioxid zurückzutransportieren. Etwa 30 Prozent des Eisens liegen in Form von Speichereisen in Leber und Milz gebunden vor.

Wie sich ein Eisenmangel bei Kindern bemerkbar macht

Wenn die Eisenaufnahme dauerhaft unzureichend ist und die Eisenspeicher in Leber und Milz aufgebraucht sind, kann es durch Eisenmangel zu Blutarmut (Anämie) kommen. Es kann weniger Hämoglobin gebildet werden und die Sauerstoffversorgung der Organe verschlechtert sich. Typische Folgen sind Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Vergesslichkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit, Blässe, trockene Haare und Nägel, eine höhere Infektanfälligkeit, Atemnot und Magen-Darm-Beschwerden.

Bei Kindern kann ein Eisenmangel auf lange Sicht die mentale und körperliche Entwicklung verzögern. Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass Kleinkinder mit Eisenmangel noch bis ins Jugendalter Entwicklungsnachteile haben können. In anerkannten Tests stießen Forscher immer wieder auf Verhaltensänderungen und kognitive Defizite bzw. Defizite der allgemeinen Intelligenz, die bei Kindern ohne Eisenmangel deutlich seltener auftraten. Besonders Kleinkinder zeigen unter Eisenmangel verringerte Aufmerksamkeit, mehr Ängstlichkeit, Vorsicht und Zögern, Bekümmertheit und Unzufriedenheit.

Ausgewogene Ernährung beugt Eisenmangel vor

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für heranwachsende eine tägliche Eisenzufuhr von 1,5 mg, während der Bedarf bei gleichaltrigen Jungen bei 1,2 mg am Tag liegt. Mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich eine entsprechende Versorgung im Normalfall sicherstellen und Eisenmangel vermeiden. Jugendliche, die sich gern an Fast Food laben oder sich streng vegetarisch ernähren, rutschen jedoch leicht in eine Eisen-Unterversorgung. In diesem Fall kann eine unterstützende Eisenkur sinnvoll sein. Besonders gut wirken sogenannte Kräuterblutpräparate mit Eisen-II-Verbindungen, die der Körper besonders gut verwerten kann.

Die besten Eisenlieferanten sind Fleisch, Fisch und Eier. Ein- bis zweimal in der Woche sollte Fisch, drei- bis viermal mageres Fleisch auf dem Speiseplan stehen. Unter den pflanzlichen Lebensmitteln können Vollkornprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte wie Linsen, weiße Bohnen und Kichererbsen mit viel Eisen punkten. Leider kann der Körper Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln in der Regel nicht so gut aufnehmen. Um die Verwertung des pflanzlichen Eisens zu verbessern, kann die Mahlzeit mit Vitamin-C-reichen Getränken wie Orangensaft oder Beilagen wie Sauerkraut, Kartoffeln, Paprika und Rosenkohl kombiniert werden. So kann einem Eisenmangel vorgebeugt werden.

Autor: Sibylle Fünfstück, Medizinautorin
Letzte Aktualisierung:
14. Januar 2019

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